Donnerstag, 24. Januar 2013

Zeit: Masseinheit für Wichtigkeit

Bild: CFalk /  pixelio.de

Kinder nutzen und benutzen vieles anderes als wir. Eine Kartonschachtel wird zum Auto oder ein alter Kissenbezug zum Umhang. Und auch die Zeit hat für Erwachsene und Kinder eine andere Bedeutung. Erwachsene messen damit eine Dauer, Kinder messen damit "Wichtigkeit".

Ich habe mich heute dabei ertappt, wie ich mich mit anderen Vätern verglichen habe, schliesslich will man ja wissen, was andere besser machen. Es war ein Anlass im Kindergarten, bei dem viele Mütter und eine knappe Handvoll Väter anwesend waren. 

Papi ist da!
Ich beobachtete, wie die Kinder mit ihren Papis umgingen (und umgekehrt) und verglich dies mit dem Verhältnis von Junior und mir. Dabei fand ich vor allem eine grosse Gemeinsamkeit: Alle Kinder freuten sich darüber, dass sich Papa Zeit genommen hat und vorbeigekommen ist. Und nicht nur das: Sie prahlten auch damit ("Bei mir ist eben der Papi gekommen!"), während sich andere Kinder bei ihren Müttern erkundigten, warum ihr Vater nicht komme.

Zeit bedeutet "wichtig"
Noch bevor Kinder die Uhr lesen und eine Zeitdauer abschätzen können, lernen sie, dass Zeit ein knappes Gut ist. Oft genug hören sie schliesslich "Ich habe gerade keine Zeit" oder "Wir nehmen uns einmal Zeit, um dies oder das zu tun". Und so wird Zeit zum Gradmesser für die Wichtigkeit. Das, wofür du dir Zeit nimmst, ist wichtig.

Gemeinsame Zeit: Unbezahlbar
Mir wurde heute einmal mehr bewusst, wie wichtig gemeinsame Zeit ist. Dabei geht es um Kleinigkeiten:
  • nach der Arbeit ein paar Minuten zusammen spielen, bevor man sich um anderes kümmerst
  • die Gitarre stimmen und ein paar Lieder singen
  • zusammen herumtollen
  • vor der Gute-Nacht-Geschichte den Tag Revue passieren lassen
  • undundund...
Bei grösseren Kindern besteht gemeinsame Zeit vielleicht eher aus zusammen gamen, shoppen oder Sport treiben. - Und noch später sind sie froh, wenn du sie in Ruhe lässt ;-)

Egal was, tu's einfach!
Dabei ist es gar nicht so wichtig, was du mit deinen Kindern machst, sondern dass du etwas mit ihnen machst. Zeit mit Kindern zu verbringen hat mit Erleben zu tun, aber auch mit Zuwendung und mit Aufbau von Vertrauen. 

Apropos mit anderen Vätern vergleichen: Sven Broder gibt in seinem Buch "Papa steht seinen Mann" Einblicke in das Leben eines modernen Vaters im Spannungsfeld zwischen Familie, Egotrip und Partnerschaft, was letztendlich auch mit Zeitmanagement zu tun hat. Ich lese es in den nächsten Tagen und berichte in diesem Blog darüber. - Nachtrag: Ich habe es gelesen und Tränen gelacht. Hier meine Buchbesprechung.)










Mittwoch, 23. Januar 2013

Ausgaben im Griff halten

Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de

Wenn ihr viele Diskussionen wegen des (fehlenden) Geldes führt, seid ihr in bester Gesellschaft. Man weiss, dass die Familienfinanzen eines der häufigsten Streitthemen ist. 

In diesem Blogpost geht es um die Planung von anstehenden oder regelmässigen Ausgaben. Konkrete Tipps zum Sparen im Alltag folgen in einem anderen Beitrag.

Problem erkannt...
Binsenwahrheit 1: Wer Geld planlos ausgibt, darf sich nicht wundern, wenn es plötzlich weg ist.
Binsenwahrheit 2: Vom Monatslohn muss man viel Geld auf die hohe Kante legen, um spätere Rechnungen bezahlen zu können.
Monatliche Ausgaben (Miete, Krankenversicherung) sind naturgemäss einfacher zu planen. Mehr Mühe bereiten Rechnungen, die noch weit weg sind (Steuern) oder vielleicht gar nie kommen (Zahnarzt, Optiker, ...). Mit einigen Tricks könnt ihr das Geld zwar nicht vermehren, aber wenigstens dessen Abfluss besser planen.

Kürzere Zahlungsintervalle vereinbaren
Manchmal hilft es, jährliche Ausgaben in kürzeren Abständen einzuzahlen. Das Steueramt ermöglicht zum Beispiel eine monatliche Einzahlung (einfach anrufen und mit dem Steueramt so abmachen). Auf diese Weise kommen am Jahresende weniger grosse Rechnungen auf euch zu.

Bankkonto für Rückstellungen führen
Eine andere Möglichkeit ist, bei der Bank ein zweites Konto zu eröffnen und jährlich anfallende Zahlungen und Rückstellungen in monatlichen Raten auf diesem Konto zu "parken". So ist das Geld aus dem Blickfeld des normalen Kontos verschwunden und kann nicht "aus Versehen" ausgegeben werden. Am besten lasst ihr das Geld für diese Rückstellungen gleich per Zahlungsauftrag überweisen, damit ihr nicht in Versuchung kommt, das Geld ausnahmsweise für etwas anderes auszugeben... Erkundige dich vorher aber unbedingt nach den Kontoführungskosten. 

Vergiss den 13. Monatslohn
Wenn dein Jahresgehalt in 13 Löhnen ausbezahlt wird, kannst du den 13. Monatslohn für die "Jahresendrechnungen" reservieren. Rechne im Alltag also nur mit 12 statt 13 Löhnen.

Haushaltbuch führen
Das gute alte Haushaltbuch erfüllt seinen Zweck immer noch. Tragt alle, wirklich alle Ausgaben ins Buch (oder von mir aus Excel-Tabelle) ein und staunt darüber, wohin überall Geld fliesst... In einem zweiten Schritt könnt ihr nach Sparpotenzial suchen. Erst wenn ihr nämlich wisst, wohin wie viel Geld fliesst, könnt ihr bestimmte "Abflusskanäle" stopfen.

Budgetplanung online
Eine sehr gute Hilfe für die Budgetplanung findet ihr auf der Homepage der Budgetberatung Schweiz. Dort findet ihr Tipps, Onlineberechungen, Budgetbeispiele, Merkblätter undundund. Es gibt Vorlagen für Familien, Alleinerziehende, Lehrlinge, ... Echt starke Hilfe!
Füllt die angebotenen Formulare ehrlich (!) aus und ihr seht, wie viel Geld pro Woche effektiv zur Verfügung steht.

Persönliche Beratung
Wer lieber eine persönliche Beratung wünscht, kann sich an eine regionale Budgetberatungsstelle wenden. 

Schulden am Hals?
Wenn ihr Schulden habt und Beratung braucht, findet ihr auf der Homepage der Schuldenberatung Schweiz Tipps und Adressen.

Montag, 21. Januar 2013

Wie man einem Elefanten das Stricken beibringt

Bild: Grant Cochrane /  FreeDigitalphotos.net
Ob du einem Elefanten das Stricken beibringen willst oder einem Fünfjährigen das Schuhe binden, das Grundproblem bleibt das gleiche: Die Feinmotorik ist zu wenig entwickelt.

Beim Schuhe binden gibt es aber zwei Trümpfe: Erstens entwickelt sich die Feinmotorik in diesem Alter sehr schnell und zweitens gibt es mehrere Wege zum gebundenen Schuh. Warum also nicht einmal eine neue Variante ins Spiel bringen?

Eine Auswahl habe ich hier in Form von Videos zusammengestellt:




Viel Spass beim Üben!


Danke an die User Sklenzhard, Emrah Harme und Matejstefan24 für ihre Videos auf YouTube und Grant Cochrane für sein Bild auf FreeDigitalPhotos.net


Freitag, 18. Januar 2013

Vater werden ist nicht schwer? - Denkste!

Bild: Daniel Bleyenberg / pixelio.de

Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr. Dieses Zitat von Wilhelm Busch ist wohl allseits bekannt. Leider machen viele Paare die Erfahrung, dass schon Vater werden schwer sein kann.

Ein unerfüllter Kinderwunsch gehört grundsätzlich in die Hände eines Kinderwunsch-Spezialisten. In der Regel ist dies ein Gynäkologe, welcher sich entsprechend weitergebildet hat. Die Ärzte sprechen von unerfülltem Kinderwunsch, wenn eine Frau ein Jahr lang erfolglos versucht, schwanger zu werden. Bevor sich ein Paar an einen Kinderwunschspezialisten wendet, kann es selber versuchen, ein paar Dinge zu optimieren.

Der richtige Zeitpunkt
Deine Frau kann bekanntlich nur an wenigen Tagen im Zyklus schwanger werden, nämlich in der Zeit um den Eisprung. Eine Eizelle ist nach dem Eisprung maximal 24 Stunden befruchtungsfähig. Spermien sind im Körper der Frau maximal 3-5 Tage überlebens- und befruchtungsfähig. Somit muss der Geschlechtsverkehr zwischen 2 Tage vor und 1 Tag nach dem Eisprung stattfinden. Wenn ihr in diesen Tagen mehrmals Sex habt, erhöht das die Chance auf eine Schwangerschaft. Da man den genauen Zeitpunkt des Eisprungs ohne Hilfsmittel nicht voraussagen kann, rechnet man die Zyklustage 9-16 zu den fruchtbaren Tagen (wobei Zyklustag 1 der 1. Tag der Periode ist). In dieser Woche empfiehlt es sich, jeden zweiten Tag Geschlechtsverkehr zu haben.

So kann man den Eisprung vorhersehen

Ovulationstest oder LH-Test: Mit einem Ovulationstest (oder LH-Test) könnt ihr den Eisprung auf wenige Stunden genau vorhersagen, die tagelange "Überei" entfällt. Beim LH-Test wird im Urin der Frau der Gehalt an LH (Luteinisierungshormon) gemessen. Wenn der Test positiv ist, wisst ihr, dass der Eisprung innerhalb der nächsten 24-36 Stunden stattfindet. Wichtig: Haltet euch beim Testen ganz exakt an die Anleitung!
LH-Tests sehen gleich aus wie Schwangerschaftstests und sind im normalen Handel leider genau so teuer. Da man pro Zyklus mehrere Tests benötigt, um den Eisprung genau vorherzusagen, kann das ins Geld gehen. Im Internet bekommt man aber einfache Teststreifen sehr günstig. Ein seriöser Versandhandel mit Qualitätsware ist www.babytest.de. Da kosten zum Beispiel 50 Teststreifen 32.97 EUR. Die Lieferung erfolgt in einem Umschlag in die Schweiz. Zum Vergleich: eine schweizer Versandapotheke bietet 10 Tests für CHF 88.60 an.

Temperaturmethode: Während der LH-Test quasi die Ist-Werte berücksichtigt und euch mit Sicherheit sagt, wann der Eisprung in diesem Monat stattfindet, beruht die Temperaturmethode auf den Erfahrungswerten der letzten Monate.
Mit dem Eisprung steigt die Körpertemperatur der Frau um 0.5° - 1.6° C an. Um diesen  Anstieg feststellen zu können, muss deine Frau jeden Tag die Körpertemperatur messen, entweder im Mund (unter der Zunge), im Popo oder in der Scheide. Um aussagekräftige Werte zu bekommen, muss immer am gleichen Ort und immer zur gleichen Uhrzeit gemessen werden. Die Werte werden in einer Tabelle protokolliert. Im Internet gibt es auch die Möglichkeit, die Werte online einzugeben und auswerten zu lassen (Google-Suche nach "Eisprungkalender").
Ein Temperaturanstieg zeigt an, dass der Eisprung stattgefunden hat. Dann ist es breits zu spät, um ein Kind zu zeugen. Mit der Temperaturmethode werdet ihr aber vielleicht feststellen, dass der Eisprung immer am gleichen Zyklustag stattfindet, so dass ihr den Sex entsprechend planen könnt. Dabei müsst ihr aber immer im Hinterkopf behalten, dass der Eisprung auch einmal früher oder später stattfinden kann.

Beschaffenheit des Zervix-Schleims (Gebärmutterhalsschleims): Damit die Spermien in den Gebärmutterhals gelangen können, muss der Schleim dünnflüssig werden. Vor dem Eisprung wird der Zervix-Schleim deshalb dünn und spinnbar, das heisst, man kann damit zwischen den Fingern "Fäden spannen". Er hat dann etwa die Konsistenz von Eiweiss. Sieh dir dazu am besten die Beispiel-Fotos an.

Baby-Computer: Ein Baby-Computer macht im Grunde nichts anderes, als die Temperaturmethode anzuwenden. Er misst die Körpertemperatur, protokolliert sie und versucht, den nächsten Eisprung zu errechnen.

Fazit: Ein Paar, das sich ein Kind wünscht, sollte am Anfang einfach etwa alle 2-3 Tage Sex haben. Zu oft ist nicht zu empfehlen, da die Spermienzahl im Ejakulat sonst abnimmt. Wenn das nicht zum Erfolg führt oder wenn ihr den Geschlechtsverkehr auf die wirklich heissen Tage konzentrieren wollt, empfehle ich Ovulationstests (LH-Tests).

Fehlerquellen und Mythen
Keine Enthaltsamkeit! Lebe nicht enthaltsam, um in den heissen Tagen genügend Spermien zu haben. Wenn du zu lange enthaltsam bist, also mehr als etwa 1 Woche, ist die Spermienkonzentration im Ejakulat so gross, dass sich die Spermien gegenseitig behindern, statt dass sie zielgerichtet losschwimmen können. Das ist dann wie Winterschlussverkauf im H&M.
Vorsicht bei Gleitcrème! Falls ihr Gleitcrème benützt, um die Scheide anzufeuchten, solltet ihr unbedingt einen Blick auf die Flasche werfen. Die meisten Gleitcrèmes sind schädlich für Spermien und deshalb absolut kontraproduktiv. Eine natürliche Art, die Scheide feucht zu machen, ist die Stimulation des A-Punktes (Infos dazu findest du hier).
Beckenhochlage: In verschiedenen Artikeln und Foren wird empfohlen, dass die Frau nach dem Sex das Becken hochlagern soll, damit die Spermien nicht gleich wieder auslaufen. Dieser Tipp ist umstritten. Viele Kinderwunschspezialisten bezweifeln, dass die Beckenhochlage etwas bringt. Viel wichtiger ist aber, dass die Frau gleichzeitig mit dir oder nach dir zum Orgasmus kommt. Durch die Kontraktion der Scheidenmuskeln taucht nämlich der Muttermund in das Ejakulat und nimmt so Spermien auf.

Problem Hänger
Zum Schluss noch ein Tabuthema für uns Männer: Der klassische Hänger. Frauen haben häufig die Vorstellung, dass Männer immer können. Gut, mit unseren Macho-Sprüchen zementieren wir dieses Bild auch immer wieder, aber im Grunde wissen wir, dass auch wir Tage haben, an denen einfach nichts läuft.  
Sex haben wollen und Sex haben müssen sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Ihr wollt ein Kind und wisst, dass du als Mann jetzt Leistung abliefern musst, sonst ist wieder ein Monat gelaufen. Ich schreibe das bewusst in einer ökonomischen Sprache, weil du nach ein paar Monaten üben beim Sex längst nicht mehr an Liebe denkst, sondern nur noch an Produktion und Leistung. Wenn du über mehrere Monate immer an bestimmten Tagen bereit sein musst, können Probleme mit der Standfestigkeit auftreten, Hänger können immer häufiger passieren. Das ist normal, belastet aber die Beziehung. In diesem Fall könnt ihr vielleicht folgendes probieren:
  • Gebt dem erotischen Teil mehr Bedeutung. Das ist zugegebenermassen schwierig, weil ihr beide im Grunde wisst, dass es nicht beim Kuscheln bleiben darf. So erotisch der Abend wird, am Schluss musst du ran.
  • Probiert Neues aus. Neues (Stellungen, Hilfsmittel, Filme, ...) kann neue Erregung bringen.
  • Richtet euch nach deinem Rhythmus. Wenn du am Abend nicht kannst, kannst du am Abend nicht. Punkt. Vielleicht bist du mit dem Kopf noch zu sehr mit der Arbeit beschäftigt oder schlicht zu müde. Am Morgen ist dann der Kopf vielleicht frei und es klappt.
  • Besprich das Problem mit deinem Hausarzt oder einem Urologen. Auch Potenzmittel sollen kein Tabu sein.
Und ganz zum Schluss noch dies: Haltet euch nicht zu oft in einschlägigen Foren auf. Ihr werdet nur verunsichert (und lest sehr viel Unsinn). Tauscht euch besser mit anderen Paaren aus, die ebenfalls "üben" oder die schon Kinder haben. Und wenn es lange nicht klappen sollte: Zögert nicht, mit einem Kinderwunschspezialisten Kontakt aufzunehmen.


Montag, 14. Januar 2013

Zusatzversicherung: Vor der Geburt abschliessen

Bild: Benjamin Thorn / pixelio.de

Wer plant, für sein Kind eine Zusatzversicherung zur obligatorischen Krankenversicherung abzuschliessen, sollte dies möglichst vor der Geburt des Kindes tun. Wenn das Kind auf der Welt ist, könnte es Probleme geben.

In der Schweiz muss bekanntlich jeder Einwohner gegen Krankheit und Unfall versichert sein. Während die Grundversicherung keine Anträge ablehnen darf, kann die Zusatzversicherung ihre Kunden frei auswählen.


Aufnahmezwang nur bei der Grundversicherung

Die Grundversicherung kannst du für dich oder dein Baby frei wählen. Für das Baby hast du dafür bis drei Monate nach der Geburt Zeit. Die Versicherungsgesellschaft darf niemanden abweisen, dafür sind aber nur die wichtigsten Leistungen abgedeckt. 

Freiwillige Aufnahme bei der Zusatzversicherung 

Die Zusatzversicherung nimmt neue Versicherte erst nach einer Gesundheitsprüfung auf. Wenn der neue Versicherte nicht gesund genug ist, kann er abgelehnt werden oder es gibt Leistungsausschlüsse. Das kann deinem Baby passieren, wenn es krank oder mit einer Behinderung zu Welt kommt. In diesem Fall fällt die Gesundheitsprüfung negativ aus und es wird möglicherweise von keiner Zusatzversicherung aufgenommen. Genau dieses Kind bräuchte aber wahrscheinlich Therapien, die von der Grundversicherung nicht übernommen werden.

Keine Gesundheitsprüfung vor der Geburt

Wenn du dein Kind schon vor der Geburt bei einer Zusatzversicherung anmeldest, kann es keine Gesundheitsprüfung geben. Die Versicherung nimmt dein Kind auf und kann nach der Geburt nicht mehr vom Vertrag zurücktreten, wenn es nicht gesund sein sollte.
Nicht alle Versicherungen bieten die Möglichkeit der vorgeburtlichen Aufnahme, aber die Auswahl ist recht gross. Das bedeutet aber auch, dass du viel zu vergleichen hast. Die Angebote der verschiedenen Versicherungen sind enorm unterschiedlich. Falls in der Familie bestimmte "unerwünschte" Gene vorhanden sind, lohnt es sich, die Versicherungsleistungen speziell auf diese zu prüfen. Wenn bei dir also zum Beispiel Zahnfehlstellungen über Generationen weitervererbt werden, lohnt es sich, auf eine gute Zahnversicherung zu achten.

Die Zusatzversicherung zur obligatorischen Krankenversicherung ist, wie erwähnt, freiwillig. Wenn ihr euch aber für eine solche Versicherung entscheidet, ist es sehr empfehlenswert, diese vor der Geburt abzuschliessen.




Freitag, 11. Januar 2013

Kreativität schmeckt

Znüni heute: Karotten mit Dip (Crème Fraîche mit Schnittlauch), Käsesandwich
Welche Zwischenmahlzeit gebe ich meinem Kind mit in die Schule oder den Kindergarten? Als Vater bist du häufig im Spannungsfeld zwischen deinem Gewissen und der Werbung.

Ich gebe es zu: Ich bereite den Znüni, wie die morgendliche Zwischenmahlzeit in der Schweiz genannt wird, nicht jeden Tag mit gleich viel Elan zu. Zum Glück teilt mir mein Sohn in der Regel am Vorabend mit, was er am Folgetag in der Lunchbox vorfinden möchte, so dass ich immerhin nicht am "Kunden" vorbei produziere.


Konkurrenzfähig bleiben

Auf der Wunschliste tauchen meist Lebensmittel auf, gegen die ich nichts einzuwenden habe: Äpfel zum Beispiel, oder Nüsse oder Käsebrot. Aber die Kinder vergleichen und so entgeht es meinem Sohn natürlich nicht, dass andere Kinder Industrieprodukte in bunten, glitzernden Packungen mitbringen. Ich bin kein Ernährungsspezialist, aber ich weiss, dass viele dieser Produkte zu viel Zucker, Fett oder Salz enthalten. Gleichzeitig möchte mein Sohn auch "coole Sachen" mitnehmen. Um hier konkurrenzfähig zu bleiben, reicht ein einziger Apfel im Znüni-Täschli natürlich nicht.

Frühstück und Znüni sind eine Mahlzeit

Sehr hilfreich sind für mich die Znüni-Tipps der Gesundheitsdienste der Stadt Zürich. Der "Znüni-Flyer" (gratis Download ab der Homepage der Stadt Zürich) listet unzählige Zutaten zu einem leckeren, gesunden Znüni auf. Allerdings bin ich nicht päpstlicher als der Papst. Wenn es helles Brot zum Frühstück gibt, ist auch helles Brot in der Znünibox, auch wenn auf dem Flyer explizit von Vollkornbrot gesprochen wird.

Zu beachten ist, dass das Frühstück und das Znüni als eine Mahlzeit zu betrachten ist. Es gibt Kinder, die am frühen Morgen kaum etwas essen mögen. Diese Kinder holen sich ihren Energiebedarf aus dem Znüni und brauchen eine entsprechend gefüllte Box. Wer hingegen viel frühstückt, braucht nur einen kleinen Snack.


Abwechslung ist attraktiv

Mit der Zeit hat sich bei uns ein Standardmenü eingebürgert. Es besteht aus einem Teil Frucht oder Gemüse, einem Anteil Milchprodukt und Brot(produkt). Selbstverständlich rücken auch wir immer wieder vom Standard ab, aber er gibt uns eine gewisse Regelmässigkeit. Als Getränk gibt es Wasser oder warmen Tee.


Frucht oder Gemüse wird von unserem Kindergärtner eher gegessen, wenn es mundgerecht portioniert ist (Schnitze, Stäbchen, ...). Eine Mandarine schälen und die Schnitze teilen braucht knapp 2 Minuten, einen Apfel zerkleinern geht ebenso schnell. Noch schneller geht es, wenn du etwas Dörrobst mitgibst.

Als Milchprodukt eignet sich Käse (z.B. im Sandwich) oder Joghurt. Reines Nature-Joghurt mag unser Junior nicht, deshalb gebe ich wenig Vanille-Zucker dazu. Auch eine Dip-Sauce aus Crème Fraîche (zusammen mit Gurken- oder Karottestäbchen) eignet sich.


Den Brotanteil am Znüni decken wir mit Brot, Knäckebrot, Reiswaffeln, Vollkorncrackern, Maiswaffeln, usw. ab.


Je nach Lust und Laune kann aber auch einmal ein Ei oder eine handvoll Nüsse dabei sein. Wichtig ist die Abwechslung. Monotonie ist öde und schmeckt nicht. Schon wenige Lebensmittel kann man immer wieder neu kombinieren. Für das Kind ist es immer wieder ein anderes Znüni.


Schokolade ist Genuss-, nicht Lebensmittel

Auch unsere Kinder essen Schokolade, aber nicht als Zwischenverpflegung, sondern als Dessert. Entsprechend hat Schokolade in der Znünibox nichts verloren.

15 Minuten, die sich lohnen

Für die Zubereitung einer Lunchbox brauche ich etwa 15 Minuten. Klar, diese Zeit könnte ich auch im Bett verbringen und meinem Sohn dafür ebenfalls eine bunt glitzernde Packung Industrieirgendwas mit extra Milch und 45 Vitamine in die Tasche stopfen. Ich tu's nicht. Ich bin weiss Gott kein Gesundheitsapostel und  wer mich kennt, weiss, was ich den ganzen Tag über in mich hineinstopfe. Dafür bin ich selber verantwortlich.

Mein Kind ist aber darauf angewiesen, dass ich ihm etwas Vernünftiges und gleichzeitig Leckeres mitgebe. Und für die Gesundheit und das Wohlbefinden meines Kindes stehe ich am Morgen gerne 15 Minuten früher auf.


Weiterführende Links:

Znüni-Tipps der Gesundheitsdienste Stadt Zürich: Flyer (PDF)
Versteckter Zucker, das grosse Geschäft mit Kindern: Sendung "Kassensturz" SRF (Text und Video)
Zucker auch in Gurken oder Pizza: Sendung "Espresso", Radio SRF (Text und Audio)